"Antifa" verhindert AfD-Stammtisch
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- Kategorie: Kreis Stormarn
- Erstellt: Freitag, 26. Februar 2016 15:56
- Geschrieben von Volker Schnurrbusch
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Stormarn
10.02.16
BAD OLDESLOE
Antifa verhindert geheimen Stammtisch der AfD
Foto: Alexander Sulanke
Vor zwei Jahren demonstrierten Antifas gegen die Wahlkampfveranstaltung der AfD im Bürgerhaus in Bad Oldesloe
Die Antifaschistische Jugend veröffentlichte in einem offenen Brief den geheim gehaltenen Veranstaltungsort eines AfD-Stammtisches.
Bad Oldesloe. In der Kreisstadt ist eine offene Auseinandersetzung zwischen der Antifaschistischen Jugend Bad Oldesloe und der "Freunde der AfD in Bad Oldesloe und Umgebung" um den AfDler Karl-Heinz Lenz entbrannt. In einem offenen Brief veröffentlicht die Antifa den geheim gehaltenen Veranstaltungsort eines Stammtisches der AfD-Freunde und legt dem Wirt nahe, den Teilnehmern den Zutritt zu verweigern.
Als Begründung heißt es, die AfD lasse ein gesellschaftliches Klima entstehen, in dem Gewalt gegen Flüchtlinge mit Worten vorbereitet und auf der Straße ausgeführt werde: "Das belegt die alarmierend hohe Zahl an Anschlägen auf Unterkünfte für Geflüchtete allein Anfang 2016", heißt es seitens der Antifa-Jugend. "Aus Rücksicht auf den Wirt" werde man das Treffen verlegen, erklärte daraufhin AfD-Mitglied Lenz. Wenig später wurde ein weiterer offener Brief der Antifa-Jugend veröffentlicht, adressiert an Bürgermeister Tassilo von Bary. Demnach wollen die Verfasser erfahren haben, dass "AfD-Funktionär Karl-Heinz Lenz" nun versuche, den Stammtisch am heutigen Mittwoch um 19 Uhr im Bürgerhaus abzuhalten. Die Räume sollen "auch in Zukunft nicht mehr für rechtspopulistische Gruppen, Parteien und Vereine – egal ob für interne oder öffentliche Veranstaltungen" – zur Verfügung gestellt werden, so die Forderung.
Auf Nachfrage des Abendblattes bestätigt der stellvertretende Bürgermeister Horst Möller den Eingang des Briefes. Allerdings liege keine Anmeldung für eine Veranstaltung der AfD oder Unterstützer vor, "weder für Mittwoch noch in der Zukunft."
Bereits vor zwei Jahren hielt die AfD im Bürgerhaus eine Wahlkampfveranstaltung ab. Damals erteilte der Bürgermeister der Partei zunächst eine Absage. Es gab Befürchtungen, das denkmalgeschützte Gebäude könne bei Ausschreitungen Schaden nehmen. Schließlich musste der Verwaltungschef die Anmeldung akzeptieren wegen des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit.
(fif)