Neues aus Absurdistan: Modern Monetary Theorie
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- Kategorie: Deutschland
- Erstellt: Dienstag, 29. September 2020 16:11
Expertenkolumne von Dr. Bruno Hollnagel
Die „Modern Monetary Theorie“ (MMT) macht die Runde: Das Mantra dieses Ansatzes ist die „Ermordung der schwäbischen Hausfrau“, die nur das ausgibt, was sie in der Geldbörse hat. Das sei schlimm, meinen gewisse Ökonomen. Ihre „Ermordung“ sei ein Segen für die Volkswirtschaft, weil sie dadurch von der Enge begrenzten Geldes „befreit“ werde. Nur wenn sie genügend – geliehenes – Geld ausgibt würde die Wirtschaft florieren.
Das ist ökonomische Quacksalberei. Wird die Geldmenge, wie die MMT-Jünger es sich wünschen, nach Belieben (im Übermaß) gedruckt, so wird die Kaufkraft des Geldes zerstört. Sparen – für das Alter, oder um Eigenkapital für Investitionen in zukunftsträchtige Technologien zu bilden – wird dann bestraft.
Zurzeit erleben wir eine Flutung des Marktes mit billigem Geld. Staaten, die leicht an billiges Geld kommen, werden dazu verleitet, Geld leichtfertig auszugeben; denn Geld ist Macht und die möchten sich die amtierenden Politiker gerne erhalten. Sind die amtierenden Politiker Herr über das Geld, werden sie dieses nicht zur Abfederung von Krisen verwenden, sondern zum Erhalt ihrer Macht. Sie werden des Machterhalts wegen mit frisch gedrucktem Geld ihre Klientel bedienen, und wegen des eintretenden Kaufkraftverlustes am Ende gegen die wohlverstandenen Interessen aller handeln.